Il gatto a nove code (IT 1971)

Ich weiß ich wiederhole mich, aber ich kann es immer noch nicht verstehen wie ein Mann der früher solch großartig inszenierte Horrorfilme/Krimis geschaffen hat, heute nur noch so einen endlosen Dreck produzieren kann. Aber zum Glück gehört Die neunschwänzige Katze zur ersten Kategorie und konnte mich dementsprechend auch überzeugen. Grund hierfür ist unter anderem eine sehr spannende Geschichte mit einigen Wendungen und gleichzeitig viel Humor, die von Argento auch perfekt in Szene gesetzt wurde. Das Ganze ist untermalt von einem tollen Score Morricones und hat mit dem herrlich aufgelegten Karl Malden noch einen weiteren Trumpf in der Hand. Wer Argentos alte Filme mag, der kann hier nur wenig falsch machen und wird sicher gut unterhalten werden, auch wenn dem interessierten Gorehound vielleicht vorher gesagt werden sollte, dass es hier für Argentos verhältnisse sehr unblutig zur Sache geht.

Argentos zweiter Gaillo zeigt die langsame Entwicklung des Regisseurs zu seiner inszenatorischen Stärke. Noch ist er nicht auf dem Niveau seiner späteren Werke - aber man kann die Handschrift des Italieners bereits erkennen.
Pluspunkte muss "il gatto a nove code" daher durch einen gewohnt guten Karl Malden sammeln, der verständlicherweise keine Möglichkeit hat so zu glänzen wie in (u.a.) "on the waterfront". Daneben ist die musikalische Untermalung durch den italienischen Großmeisters Ennio Morricone ebenfalls bestens gelungen.

Sicherlich ist "il gatto a nove code" nicht Argentos allüberschattendes Meisterstück, die äußerst stringent erzählte Geschichte der Mordserie in Wissenschaftskreisen bietet immerhin angenehme Unterhaltung und ist in der deutschen Synchronisation ein wahres Kalauerfeuerwerk...